Stadtzentren verändern sich: In den letzten Jahrzehnten waren sie ressourcenintensive Zentren des Konsums. Herausforderungen wie der wachsende Online-Handel und dezentrale Einkaufszentren hinterlassen jedoch ihre Spuren.
Leerstände nehmen zu und globale Marktketten prägen das Erscheinungsbild von innerstädtischen Straßenzügen. Dem gegenüber stehen nachhaltige Konsummodelle und lokale Player der Kreislaufwirtschaft, die oft nur von einer kleinen Zielgruppe wahrgenommen werden und sich noch in „Nischen“ platzieren. Oft fehlen den Verbraucher:innen das Bewusstsein und der Zugang zu diesen nachhaltigen Konsumformen.

NiCE will dies ändern und die nachhaltigen Modelle der Kreislaufwirtschaft räumlich in den Fokus rücken, innerstädtisch zugänglicher machen und das Konsumverhalten der Menschen bewusster in diese Richtung lenken, um von der Nische zum Mainstream zu gelangen.

Gemeinsam mit 8 weiteren Partnern aus dem mitteleuropäischen Raum, werden neue praktikable, übertragbare Modelle entwickelt:

• Wie kann man leerstehende Räume für zirkuläre Angebote nutzen?
• Wie lassen sich zentrale Ressourcenzentren betreiben und wirtschaftlich tragen?
• Wie lässt sich transnationaler Online-Handel mit lokalen Kreislaufdiensten verbinden?

Bildungs-, Inspirations- und Austauschformate auf transnationaler, nationaler und regionaler Ebene sollen die Ergebnisse an Städte, Regionen, Anbieter:innen alternativer Konsum- und Geschäftsmodelle, Bürger:innenvereinigungen und politische Entscheidungsträger herantragen und zur Etablierung von kreislauforientierten Stadtzentren führen.

Gemeinsam werden Ansätze erprobt die

• zur Etablierung kreislauforientierter Wirtschaftsmodelle und Lebensstile in Stadtzentren,
• zur Belebung von Leerstand in den städtischen Zentren und
• zum Herbeiführen von Verhaltensänderungen bei Bürgern, Unternehmen und lokalen Behörden führen.

Testbed in der Grazer Innenstadt

Gemeinsam mit der Abteilung für Wirtschaft- und Tourismusentwicklung und dem Umweltamt der Stadt Graz werden Grundlagen zu innerstädtischen Leerständen und Akteuren der Kreislaufwirtschaft erarbeitet. Im nächsten Schritt werden in Kooperation mit Eigentümer:innen Pilotprojekt(e) gestartet mit dem Ziel zentral gelegene Leerstände für neue Modelle der Kreislaufwirtschaft zu nutzen.

Im Sommer 2024 wurde erfolgreich ein erster Pilot in der Grazer Innenstadt umgesetzt. Die Zwischennutzung eines kleinen Leerstandes in der Herrengasse, ermöglichte regionalen Unternehmer:innen ihre Produkte und Visionen von Kreislaufwirtschaft einem breiten Publikum zu präsentieren. Weitere Infos zum Pop-Up Store.

Das Projekt NiCE wird durch das Interreg Central Europe Programm unterstützt und durch die Europäische Union kofinanziert.

Projektpartner:

• Deutsches Umweltbundesamt (Konsortialführer)
• ENVIROS (Tschechien)
• Wissenschaftliches Forschungszentrum Bistra Ptuj (Slowenien)
• Italienische Nationale Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung (Italien)
• Forschungs- und Innovationszentrum Pro-Akademia (Polen)
• Universität für Technologie und Wirtschaft Budapest (Ungarn)
• Kreative Industrie Košice (Slowakei)
• Stadtverwaltung von Brzeg Dolny (Polen)

Factsheet NiCE