Nachlese Workshop „Haus der Zukunft“
Wie kann ein lebenswerter, klimafreundlicher und innovativer Treffpunkt in der Grazer Innenstadt aussehen? Grazer Bürger:innen, Vertreter:innen aus Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur kamen am 23. Oktober zum Workshop „Haus der Zukunft“ zusammen, um genau diese Frage zu beantworten.
Grazer Bürger:innen, Vertreter:innen aus Wissenschaft, Verwaltung, Kultur und Wirtschaft kamen zum Workshop „Haus der Zukunft“ zusammen, um daran zu arbeiten, wie ein „Haus der Zukunft“ in der Grazer Innenstadt aussehen und was es anbieten könnte. Der Workshop war Teil des EU-Projekts Citizen Foresight EU, das neue Formen der Bürger:innenbeteiligung erprobt und Zukunftskompetenzen stärkt.
Wir stellten die Idee des „Haus der Zukunft“ vor: ein lebendiger Begegnungs- und Lernort, an dem Zukunft – im Kleinen wie im Großen – ausprobiert wird. Ein Ort, an dem nachhaltiger Konsum, Kultur, Bildung, Co-Working, Reparatur, Klimaschutzmaßnahmen und neue Geschäftsmodelle zusammenkommen. Und: ein Ort, an dem Stadtverwaltung, Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam entwickeln, was Graz in Zukunft braucht
Vier Thementische – viele Ideen
In Tischgruppen diskutierten die Teilnehmenden vier zentrale Zukunftsfragen:
1. Das Haus der Zukunft als sozialer Begegnungsort
Gewünscht wurden konsumfreie Räume, gemütliche Aufenthaltsbereiche, Platz zum Lernen und Arbeiten, Musik, Kultur, Gaming- & Sportangebote, generationenübergreifende Workshops, ein Schwarzes Brett sowie Innen- und Außenbereiche zum Zusammensitzen. Wichtig waren Barrierefreiheit, Wohlfühlen und ein „Einfach-vorbeikommen-können“ ohne Konsumzwang.
2. Das Haus der Zukunft als Innovationstreiber
Viele sahen das Potenzial, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, regionale Wertschöpfung und soziale Innovation sichtbar und „anfassbar“ zu machen. Ideen reichten von Best-Practice-Reallaboren über „Green Events“ bis zu kreativen Experimentierflächen, Reparatur- und Upcycling-Werkstätten und dem Wunsch, Transformation „niederschwellig und sexy“ zu machen.
3. Das Haus der Zukunft als Ort für nachhaltigen Konsum
Gewünscht wurden Pop-up-Flächen, lokale Produkte, Sharing- und Repair-Angebote, Second-Hand, Tauschformate, Food-Coops und Abholstationen. Konsum soll Spaß machen – durch Kultur, Events, Straßennmusik und kleine Überraschungen. Vorgeschlagen wurden außerdem zentrale Lieferhubs, um innerstädtische Wege und Emissionen zu reduzieren
4. Das Haus der Zukunft als Informationshub
Viele sahen den Bedarf, Wissen zu Förderungen, Klimaanpassung, Mobilität oder Stadtstrategien leicht zugänglich zu machen: digital, persönlich, spielerisch und interaktiv. Genannt wurden Infoterminals, Visualisierungen, Simulationen, eine Best-Practice-Galerie, Beratungen durch Stadtexpert:innen und dauerhaft präsente Ansprechpartner:innen
Future Wheel: Wie sieht Graz aus, wenn das Haus der Zukunft Realität wird?
Im zweiten Workshopteil wurde ein Zukunftsszenario entwickelt: Wir schreiben das Jahr 2035, das Haus der Zukunft besteht seit fünf Jahren in Graz.
Die Teilnehmenden stellten sich vor, was sich dadurch verändert hat:
- Innenstadt-Leerstände wurden aktiviert – die Innenstadt wird wieder lebendiger
- Graz hat eine starke Community, die Zukunftsthemen selbst in die Hand nimmt
- weniger Ressourcenverbrauch durch Leihen, Tauschen und Reparieren
- mehr Start-ups und junge Unternehmen
- soziale Begegnung, Kultur und Wissen stärken Demokratie und Gemeinwohl
- Schulklassen nutzen das Haus der Zukunft für Projektarbeit
- Graz gilt europaweit als Vorbild für innovative Stadtentwicklung
Die Stimmung war optimistisch: Das Haus der Zukunft könnte ein Raum sein, der Mut macht, Kompetenzen sichtbar macht und Lust darauf weckt, Zukunft nicht nur zu diskutieren, sondern zu gestalten.
