Auf vertrauten Wegen
Projektstart: Juni 2024
Projektende: Mai 2027
Projektort
4 steirische Gemeinden
Ansprechperson
Elisabeth Oswald
Ausgangssituation
Die Mobilitätsmuster von Erwachsenen werden wesentlich vom Prozess der Mobilitätssozialisation beeinflusst, d.h. dem Erwerb von Mobilitätsgewohnheiten durch die Auseinandersetzung mit sozialen Rollen und räumlich-infrastrukturellen Bedingungen im Kindes- und Jugendalter. Die selbstbestimmte Mobilität von Kindern und Jugendlichen wird heute erschwert, da die Infrastruktur diese oft nicht ermöglicht. Die Konsequenz daraus sind oft Auto-Bring- und Holdienste durch Eltern. Dabei ist der Schulweg prägend in der Mobilitätssozialisation von Kindern. Das gemeinsame Unterwegssein, die Passung des öffentlichen Raumes auf die Mobilitätsbedürfnisse haben Einfluss auf Mobilitätsmuster. Es besteht somit ein großes Potenzial, das aktive Zurücklegen des Schulwegs zu fördern.
Österreichweite Untersuchungen des Mobilitätsverhaltens von Kindern und Jugendlichen zeigen, dass 17% bis 36% der täglichen Wege von Schüler:innen aktiv (zu Fuß oder Fahrrad) zurückgelegt werden. Der Anteil der aktiven, selbstständigen Fortbewegung ist geringer als der Anteil motorisierter Verkehrsmittel (MIV, ÖV, gesamt 64-81%) und nimmt mit fortschreitendem Alter ab. Zusätzlich ist der Anteil der Wege, die mit dem Pkw zurückgelegt werden, im Vergleich zu 1995 bei den jüngeren Kindern stark gestiegen – vorrangig zulasten des Anteils der Fußgänger:innen.
Ziele:
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, Lösungen eines kinder- und jugendfreundlichen Schulumfelds zu evaluieren und Wirkungen auf ein selbstbestimmtes Mobilitätsverhalten zu erkennen. Wir werden in mehreren steirischen Gemeinden mit den Schüler:innen, den Lehrer:innen und den Eltern die Themen „Schulumfeld“ und „Schulweg“ gemeinsam bearbeiten. Aus den Workshopergebnissen werden wir Umsetzungslösungen ableiten, um eine klimaschonende und aktive Kinder- und Jugendmobilität stärker zu fördern.
An konkreten Beispielen, die bereits Umfeldgestaltungen erfahren haben, werden wir unmittelbar mit den Kindern und Jugendlichen über Begehungen, Online-Erhebungen, analogen Kartierungen und weiteren Formaten die aktuelle Situation bewerten und miteinander diskutieren.
Projektpartner:
- verkehrplus (Konsortialführer)
- Joanneum Research (Institut für Klima, Energiesysteme und Gesellschaft (LIFE)
Fördergeber:
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) im Rahmen der Ausschreibung: „Mobilität 2023: Regionale Mobilitätslabore & Digitalisierung für Mobilitäts- und Logistikdienste“